Die Idee...

Den Landtag mit den Augen einer Volontärin entdecken: Während meines zweijährigen Volontariats in der Pressestelle des Schleswig-Holsteinischen Landtags könnt ihr mir in diesem Blog virtuell über die Schulter schauen. Euch erwarten persönliche Eindrücke und kleine Anekdoten aus meinem Arbeitsalltag und dem politischen Geschehen. Viel Spaß beim Lesen!

Freitag, 23. Juni 2017

Die Interview-Woche

Ich habe schlecht geschlafen, fühle mich, wie vor einer wichtigen Prüfung. An diesem Tag treffe ich mich mit dem jüngsten Abgeordneten im neugewählten Landtag zu einem Interview. Genau genommen ist es mein erstes. Trotz Nervosität bin ich unheimlich gespannt auf das Gespräch und freue mich darauf, den jungen Grünen-Politiker kennen zu lernen.

Tagelang habe ich recherchiert, wo er herkommt, wie er aufgewachsen ist, warum er in die Politik gegangen ist. Ich habe fast 30 Fragen vorbereitet, gehe sie im Kopf noch einmal durch. Dann ist es soweit. Ein letztes Mal überprüfe ich, ob ich alles dabei habe: Fragenkatalog, Aufnahmegerät, Kamera, Schreibblock, zwei Stifte (einen in Reserve) – alles da. Es kann losgehen.

Wir treffen uns im Besprechungszimmer der Grünen-Fraktion. Er bietet mir etwas zu trinken an und fragt mich, ob wir uns duzen wollen. Ich bin erleichtert. In diesem Moment bricht das Eis. Duzen macht die Atmosphäre weniger steif. 

Von Frage zu Frage werde ich entspannter. Am Ende dauert das Interview genau eine Stunde, so wie ich es mir vorgestellt hatte. Schon komisch, es ist genau wie früher vor Klausuren: Erst ist die Anspannung groß und wenn es dann losgeht, ist es meist doch nicht so schlimm.

Umso mehr konnte ich mich anschließend auf das nächste Interview freuen. Am Tag darauf habe ich gemeinsam mit einem Kollegen den Landtagspräsidenten anlässlich seiner zweiten Amtszeit als Parlamentschef befragt. Mein Gemütszustand vor dem Treffen mit dem erfahrenen Politiker: kein Vergleich zum Vortag. Mit meinem Kollegen als Unterstützung war ich nur noch halb so nervös.

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